Mein Name ist Fortunata Brogno, ich wurde am 28.05.1978 in Cosenza, Kalabrien, geboren.


Als ich 5 Jahre alt war, zog meine Familie nach Deutschland, wo ich meine Schulzeit absolvierte. Mit 17 Jahren kehrte ich gemeinsam mit meinen Eltern nach Cosenza, Italien, zurück – ohne ein Wort Italienisch zu sprechen.

Schon als Kind hatte ich eine tiefe Verbindung zu Tieren, insbesondere zu Hunden. Der Umzug war eine große Herausforderung, doch was mich am meisten berührte, war das Leid der vielen Hunde vor Ort. Dieses Erlebnis traf mich zutiefst und ich schwor mir, mein Leben lang alles zu tun, was in meiner Macht steht, um diesen geschundenen Seelen zu helfen.

Einige Jahre später lernte ich meinen Mann kennen, der ebenfalls ein großer Tierfreund ist. Gemeinsam haben wir eine wundervolle Tochter, die unser Leben bereichert und vollkommen macht.

Trotz intensiver Suche fand ich leider keine Unterstützung von Tierschutzvereinen für die Vermittlung von Hunden. Deshalb beschloss ich, mich selbst um die Adoption der wundervollen Tiere zu kümmern, um ihnen ein liebevolles Zuhause zu ermöglichen.

Mein Wunsch ist es, durch meine Arbeit und mein Engagement möglichst viele Menschen auf diese besonderen Hunde aufmerksam zu machen. Ich danke von Herzen allen, die bereits einem meiner Lieblinge ein neues Zuhause geschenkt haben und hoffe auf viele weitere glückliche Adoptionen!

Situation der Hunde in Italien

Anders als in anderen europäischen Ländern gibt es in Italien seit 1991 keine Tötungsstationen mehr, in denen eingefangene heimatlose Hunde nach Ablauf einer kurzen Frist getötet werden. Mit Inkrafttreten des Tierschutzgesetzes 281/1991 wurde das Töten verboten, und das Aussetzen von Hunden wird seitdem mit Geldstrafen oder Gefängnis geahndet. Zudem sind Hundehalter laut diesem Gesetz verpflichtet, ihren Hund chippen zu lassen und ihn in einem nationalen Haustierregister beim zuständigen Veterinäramt zu registrieren. Der Staat ist außerdem gesetzlich dazu verpflichtet, der stetig steigenden Anzahl von Straßenhunden entgegenzuwirken und für eine Geburtenkontrolle zu sorgen.

Theoretisch klingt das hervorragend, und Italien könnte stolz darauf sein, ein umfangreiches und fortschrittliches Tierschutzgesetz zu haben.

Doch leider bleibt das Gesetz in der Praxis oft wirkungslos. Statt Tötungsstationen gibt es nun sogenannte Canile (Auffanglager/Tierheime). Dabei hat sich ein System entwickelt, das für die Hunde statt einer Verbesserung der Situation ein qualvolles, oft lebenslanges Leiden bedeutet.

Canile – Lager ohne Ausweg

Canile funktionieren nicht wie Tierheime, wie wir sie kennen. Sie sind Sammellager, aus denen die Hunde oft nie wieder herauskommen. Adoptionen sind in vielen Fällen nicht erwünscht, und Besuchern sowie Tierschützern wird der Zutritt verwehrt. Auf der Grundlage des Tierschutzgesetzes hat sich ein lukratives Geschäft für private Betreiber und manche italienische Tierschutzorganisationen entwickelt. Der italienische Staat unterstützt die Betreiber finanziell, und Gemeinden zahlen für jeden Hund täglich zwischen einem und sieben Euro. Bei 500 Hunden ergibt das bis zu 3.500 Euro am Tag oder 105.000 Euro im Monat – ein profitables Geschäft für die Betreiber, denen echter Tierschutz oft fremd ist. Je mehr Hunde es gibt, desto höher der Verdienst; je niedriger die Ausgaben, desto größer der Gewinn.

Was bedeutet ein Canile-Aufenthalt für die Hunde?

Die Hunde vegetieren in kahlen, betonierten Zwingern dahin, die sie nie wieder verlassen. Sie erhalten weder ausreichend Futter noch Wasser, medizinische Versorgung oder Auslauf. Ein Leben auf wenigen Quadratmetern in den eigenen Exkrementen, begleitet von Gestank, Hoffnungslosigkeit und Leid.

Oft fehlt es an Schutz vor Hitze oder Kälte, und es gibt keine Rückzugsmöglichkeiten. Der Lärm- und Stresspegel ist enorm hoch. Mit etwas Glück gibt es zumindest regelmäßig Futter und Wasser – gerade genug, um zu überleben. Sind die Boxen überfüllt, kommt es häufig zu tödlichen Kämpfen. In manchen Lagern werden die Hunde nicht kastriert und vermehren sich unkontrolliert. Tierärztliche Versorgung findet kaum statt; Verletzungen und Krankheiten bleiben unbehandelt, und die Tiere verenden qualvoll. Die Kadaver werden oft einfach in den Zwingern zurückgelassen, während weiterhin die Tagespauschale der Gemeinden kassiert wird.

Das Einsammeln von Hunden, Einsperren, Vergessen und Abkassieren ist in Italien gängige Praxis. Privater Tierschutz wird geächtet und teils mit hohen Strafen belegt, was es uns Tierschützern enorm erschwert, zu helfen. Dennoch unterstützen wir uns gegenseitig vor Ort, so gut es geht. Sämtliche Kosten tragen wir selbst und retten so viele Hunde wie möglich.

Jede Adoption gibt einem weiteren Hund die Chance, gerettet zu werden.